Samstag, Mai 4, 2024
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Ein Dorfverein erobert die Mountain-Bike-Welt

Vor 80 Jahren

Am 3. April wird die Uhr um eine Stunde nachts zurückgestellt. Am 13. sind die Tommys in Budapest, Aachen, Berlin, Frankfurt und Köln. Die Milch wird sehr knapp. Außer dem halben Liter Vollmilch für die Kinder bekommen wir pro Kopf 2/4 Liter Magermilch. In der Brunshelle gibt es einige neue Häuser. U.a baut Heinrich Schnorbus (Pempeses). Lehrer Wulf gibt den Schulkindern den Rat, die Hitlerfahne selbst auszuhängen, wenn die Eltern keine Zeit dazu haben. Heinrich zimmert den Hühnerauslauf auf dem Hofe. Nordamerikanische Bomberverbände richten in Hamm und Koblenz großen Schaden an, sowie in Düsseldorf und Braunschweig. 70 Bomber werden vernichtet. Auf der Krim werden die bolschewistischen Angriffe im Vorfeld der Stadt Sewastopol zum Scheitern gebracht. In den Karpaten warfen Deutsche und ungarische Truppen die Sowjets in bitteren Angriffskämpfen zurück. Am 25.4. Angriffe auf München, Friedrichshafen, Wien und Neustadt. Karlsruhe und Mannheim haben große Schäden an Kulturwerten. 146 Luftschiffe werden abgeschossen. Die Firma Kusch lässt am Taubenböhl verschiedene Behelfsheime für Evakuierte bauen. Das erste ist fertig. Am 29.4. haben Palms silberne Hochzeit. Die schöne Bank an Vikars Hecke erfreut uns. Am 31. April haben Dietrichs goldene Hochzeit. Ich gratuliere mit 50 Tulpen.

(Aus der Chronik der Sophie Willmsen vom April 1944)

Vor 70 Jahren

Die neue Sperrholz- und Möbelfabrik Rheit vergrößert sich zusehends und beschäftigt 250 Arbeiter. Einheimische und Flüchtlinge. Philipp Hesse baut in Grundringhausen eine Werkstatt, da seine kürzlich mit rund 1.000 fertigen Türen und Fenstern auf der Schneidemühle abbrannte. Hinter dem Nachbarhaus von Anton Mause wird das Gartenstück von Gamm für ein Wohnhaus ausgeworfen. Die Kohlen werden um 75 Pfennig pro Zentner teurer. (Aus der Chronik der Sophie Wilmsen vom April 1954)

Vor 60 Jahren

Mit dem Ausbau von Schoettlers Haus, das der Herr Apotheker Wiebe kaufte, wird begonnen. Das Küchenfenster wird ausgehauen und eine Wand nach der anderen zerfällt in sich. Ein Laster nach dem andern fährt mit Schutt und Geröll aus dem Hofe. Die 1. Etage wird mit Pfeilern gestützt. Die Schulanfänger müssen wegen der Autogefahr gelbe Mützen tragen. Wir sehen die neue Kanalisation in der Ziegen Hecke an (Chronik der Sophie Wilmsen April 1964)

Vor 50 Jahren

Judenhaus in Hallenberg im Gespräch Kann es Italiener erhalten?

Die Erneuerung soll 200.000 DM kosten

Es heißt in der Nuhnestadt einfach „Das Judenhaus“ und erregt mit seinem Zustand gegenüber der Amtsparkasse Ärgernis, weil es eine Ruine ist. Und es wird in Diskussionen noch öfters genannt, seit es im Besitz von einem Gestütsbesitzer auf einen italienischen Gastarbeiter überging. Zuvor hatte es die Stadt kaufen wollen. Der Pferdeliebhaber war ihr zuvorgekommen und sah darin ein Faustpfand, um in den Besitz eines Wiesengrundstücks zu kommen das ihm die Stadt jedoch versagte. Seniore Messana (mit Frau und zwei Kindern schon seit 13 Jahren in Hallenberg ansässig) sagt, ihm sei zum Kauf geraten worden, weil man das Haus in Eigenleistung wieder herrichten könne und von der Stadt Interesse bestehe, es zu erhalten. (Für Bauten vor 1878 erstellt, gibt es Unterhaltszuschüsse des Landesdenkmalamtes) Bei einem Ortstermin bestätigte Landeskonservator Dr. Mühlen (Münster) Interesse an der Erhaltung des Hauses. wenn der originale Fachwerkstil erhalten bleibe. Der Leiter des Kreishochbauamtes, Hädikke, bezweifelte jedoch, ganz entschieden, dass in Feierabendarbeit das Vorhaben des Gastarbeiters zu verwirklichen sei. Er schätzt die Erneuerungskosten auf bis 200.000 DM, weil dort fachliche Handwerksarbeit geleistet werden muss. Einen neuen Massivbau unter einem auf Stützen gestellten Dach hält Hädikke aus baurechtlichen Gründen für nicht genehmigungsfähig. Wohl nicht zu Unrecht meinen nun Hallenberger Bürger, dass der Italiener sich „aufs Kreuz gelegt fühlen muss“. In Eigenleistung ist sein neuer Besitz nicht bewohnbar zu machen und für die geforderte Erneuerung reichen seine Mittel sicher nicht aus. (Westfalenpost 16.4. 74)

Vor 30 Jahren

Ein Dorfverein erobert die Mountain-Bike-Welt

SSV Liesen richtet Deutsche Meisterschaften aus

Gleich zweimal wird der Hallenberger Ortsteil im Sommer für sportliche Schlagzeilen sorgen. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat die deutsche Mountainbike Meisterschaft in den Disziplinen Downhill und Cross Country in die 750 Seelen Gemeinde vergeben. Doch warum erhielt ausgerechnet das Hochsauerland, das nicht unbedingt zu den Hochburgen dieser aufstrebenden Sportart zählt den Zuschlag? Sicherlich auch ein Verdienst von Egon Wert, dem Vorsitzenden des SSV Liesen. Er machte das Mountainbike in der Region nicht nur salonfähig, sondern knüpfte auch die entscheidenden Kontakte. Seine Liebe zu der neu- olympischen Disziplin ist mehr dem Zufall zu verdanken. Vor Jahren beobachtete er in einem Urlaub im Harz zwei Moutainbikefahrer. Er kam mit ihnen ins Gespräch und war sofort Feuer und Flamme. Zu Hause legte sich Egon Wert ein entsprechendes Rad zu und trat in seiner Freizeit eifrig in die Pedale. „Nur Fußball im Verein zu pflegen war auf Dauer etwas einseitig. Daher haben wir uns entschlossen im Mountainbike einzusteigen“. erinnerte sich der 43-jährige. Gesagt, getan schon 1990 richtete der Club mit seinen 148 Mitgliedern das ersten Rennen aus. Der BDR wurde hellhörig. Beide Seiten kamen ins Gespräch. 1992 schloss sich der SSV Liesen dem Landesverband an und wurde gleich mit der Austragung des McDonalds-Cup beauftragt. Ein Jahr päter kam die Durchführung des 5. und 6. Laufs des Grundig Top Ten Cups, die Bundesliga der Mountainbiker hinzu. Erneut stelle der Club seine organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis. Vor einem Jahr schließlich bewarb man sich für die DM. „Dass die Wahl auf uns treffen würde, damit hatte eigentlich niemand gerechnet“ so Werth. Umso größer war die Überraschung. Volker Brunner, Bundesfachwart Mountainbike, glaubt, dass die DM eine große Chance für die Stadt Hallenberg bedeutet „In Sachen Fremdenverkehr kann man die Strecken für Gäste optimal nutzen“. Auch in anderen Regionen habe man den Marktwert dieses Freizeitsportes erkannt und erfolgreich umgesetzt.“ Etwas vorsichtiger geht Bürgermeister Ulrich Gierse an die Sache heran. „Wir alle sind stolz über die Nominierung, müssen nach der DM aber auch wieder an die Ruhe unserer Gäste denken. Außerdem stellt sich die Frage der Umweltverträglichkeit“. Laut Brunner könne man nach Absprache mit Wanderern etc. bestimmte Strecken markieren und für Mountainbiker freigeben. Ein Zugpferd für die Großveranstaltung ist sicherlich Markus Hachmeyer. Er gehört dem Nationalteam an und Ist Titelverteidiger auf der Cross Country Strecke. Auf dem sehr schönen und anspruchsvollen Kurs rechnet er sich auch im Sommer wieder gute Chancen aus. Weniger sagt ihm dagegen das nicht ungefährliche Downhillrennen zu. „Da weiß ich auch nicht ob ich an den Start gehe“ so der gebürtige Niederfelder. Vielmehr möchte er seine Form für die EM und WM möglichst verletzungsfrei konservieren. Doch zurück zu Egon Werth. Der Liesener sieht der DM optimistisch entgegen. „Unser Etat von 40.000 Mark steht und auch die Gästeunterbringung, die wohl bis in den Raum Winterberg reicht, dürfte klappen“ Allein für den 11./12. Juli werden 500 bis 600 Sportler erwartet. Pro Veranstaltung rechnet er mit mindestens 5.000 Zuschauern. Auch das Fernsehen hat Interesse signalisiert.(Westfalenpost April 1994).

Vor 10 Jahren

Die SPD Fraktion Hallenberg schickt eine Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters ins Rennen. Barbara Johannita Schmidt (54) ist in Olsberg aufgewachsen, hat zwei Kinder und zwei Enkel und ist „Sauerländerin aus Überzeugung“. Deshalb will sie bei den Kommunalwahlen Ende Mai gegen den amtierenden CDU Bürgermeister Michael Kronauge antreten. Die Kauffrau und praktizierende Christin hat sich seit ihrer Schulzeit intensiv für Politik und Volkswirtschaft interessiert und im Alter von 15 Jahren beschlossen: „Mit 50 gehe ich in die Politik“ wie sie lachend erklärt. Seit vier Jahren fungiert sie nun als SPD- Unterbezirksdelegierte für Landes- und Bundesparteitage, als sachkundige Bürgerin im Rat der Stadt Olsberg und setzt sich als AfA-Beisitzerin u.a. für den Mindestlohn ein. Momentan lebt Barbara Schmidt in Gelsenkirchen, um dort Erfahrungen auf ganz schwierigem kommunalen Pflastern zu sammeln. Ihre Umzugskisten für Hallenberg sind aber getreu ihrem SPD-Wahlmotto „Mut zur Tat“ bereits gepackt- unabhängig vom Ausgang er Wahl. Dem Ruf er Hallenberger SPD sei sie sehr gern gefolgt: „Es gibt mir die Möglichkeit für meine Liebe zur Natur im Sauerland und gleichzeitig meine Begeisterung für die Kommunalpolitik zu leben“ (WP April 2014)

Rathaus bald fertig. Parkplatz wird umgestaltet

Einladung zum Tag der offenen Baustelle

Das Gerüst ist abgebaut, die Maurer- und Fliesenarbeiten laufen und Mitte Mai werden die neuen Möbel geliefert. Eigentlich könnte der Umzug und die Eröffnung des neuen/alten Rathauses Ende Mai erfolgen, doch in seiner letzten Sitzung hat der Stadtrat entschieden die Eröffnung noch etwas zurückzustellen und zuvor den Rathaus Parkplatz neu zu gestalten. „Wir können doch nicht eröffnen und am nächsten Tag wieder absperren weil der Parkplatz umgebaut wird“ so Bürgermeister Michael Kronauge. Schließlich habe man beim Umzug keinen Zeitdruck und könne die Arbeiten erst komplett abschließen. Architekt Jörg Arlt stellte einen Gestaltungsvorschlag vor, der im Rat auf volle Zustimmung traf. Danach soll der Parkplatz komplett umgestaltet werden. Der Platz soll wieder so gestaltet werden, wie er bis ca. 1920/1930 ausgesehen hat. Damals gab es keine Stützmauer aus Bruchsteinen und auch keinen Zaun, die heute den Parkplatz und früheren Schulhof begrenzen. Dieser Zustand soll wiederhergestellt werden. Dazu wird die Mauer komplett entfernt. Am Rand der abgeräumten Fläche sollen insgesamt 27 Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher entstehen.

Ein Weg soll leicht ansteigend das Gefälle ausgleichen. Ein paar Bäume und Bänke werden angelegt, so dass in der Ortsmitte eine Grünfläche entsteht. Außerdem wird dadurch die historische

Sichtachse zur Kirche wieder geöffnet. Bereits vor dem Brand war geplant die Parkplatzfläche neu zu asphaltieren oder zu pflastern. 50.000 Euro waren dafür im Haushalt 2013 eingestellt. Inzwischen wurde aber auch deutlich, dass die Mauerkrone stark beschädigt ist, auch die Bruchsteinmauer weist viele Risse und Beulen auf, die in den nächsten Jahren hohe Sanierungskosten verursachen würden. Durch die Neugestaltung werden langfristig Kosten für Pflege und Reparatur von Mauer und Zaun eingespart. Die Bruchsteine sollen wiederverwendet werden. In früheren Jahren haben die Abgangsklassen jeweils Eichenpfähle mit den Namen der Schulabgänger auf dem Schulhof versenkt. Es wird spannend, ob beim Abbruch noch „Pöhle“ zutage kommen, die dann selbstverständlich gesichert werden. Die Arbeiten, die mit 100.000 Euro angesetzt wurden, sollen kurzfristig beschränkt ausgeschrieben werden, damit der Umbau schnell durchgeführt wird und das Rathaus im Juni/Juli gemeinsam mit dem dann neu gestalteten Umfeld eröffnet werden kann. (Rundblick April 2014)

Zusammengestellt vom Förderverein Hallenberg

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